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Zwei lahme Enten in Podgorica

Hallo lieber Leser,

ihr fragt euch sicherlich, warum wir uns jetzt so lange nicht gemeldet haben, aber wir waren außerhalb der EU unterwegs und haben viel im Zug geschlafen, deshalb hatten wir kaum Internet, um euch auf dem Laufenden zu halten.

Als erstes werden wir euch über unseren letzten Tag (10.08.) in Montenegro berichten. An diesem Tag sind wir noch ein bisschen durch Podgorica gekrochen, denn die Hitze war unglaublich und hat jede schnellere Bewegung nsofort vernichtet. In der Früh machten wir uns auf den Weg zum Fluss, den wir einfach nur überqueren wollten, um das andere Flussufer zu erreichen. Aber dann war die Verlockung doch zu groß und wir haben uns in der prallen Sonne die steile Treppe bis zum Fluss hinabgeschlängelt und sind über die Steine bis zu dem seichten Ufer des flachen Flusses geklettert. Da auch die Einheimischen ihre Beine in das kühle Nass hielten, hatten wir keine Bedenken, es ihnen nachzutun, und so landeten nach dem großen Zeh der ganze Fuß, das Bein, die Arme und schließlich sogar der Kopf in dem herrlich erfrischenden und erstaunlicherweise unglaublich klaren Flusswasser. Aber irgendwann machten wir uns doch auf den mühsamen Aufstieg gefasst, denn schließlich wollten wir ja auch noch ein wenig von der Hauptstadt sehen. Leider war nach dem mühsamen Kampf mit der Treppe die Abkühlung durch das Flusswasser wieder verflogen und unsere Haare wieder komplett trocken. Dann haben wir noch ein wenig das andere Flussufer erkundet und sind dabei auf eine hübsche Kirche gestoßen, die riesig auf dem großen Platz zwischen ein paar Häusern aufragt und wirklich Eindruck hinterlässt. Im Inneren erinnerte sie uns an die Verzierungen des Belgrader Tempels und wir versuchten mithilfe der dargestellten Bilder einige Wörter in der kyrillischen Schrift zu entziffern. Auch diesmal war die Überwindung groß, welche nötig war, um die kühle Kirche zu verlassen. Den Sehenswürdigkeiten auf der Karte folgend, besichtigten wir eine sehr interessante Statue von wem-auch-immer (die Anstrengung, auf die andere Straßenseite zu gehen und die Inschrift zu lesen war uns irgendwie zu viel) und standen im Anschluss vor dem imposanten „Einkaufszentrum für die Oberschicht“ mit seiner glänzenden Spiegelfassade.

Schließlich schleppten wir uns mit letzter Kraft in die danebenliegende City Mall, um endlich an unser langersehntes Wasser zu gelangen. Nachdem wir schon eine ganze Weile weitergegangen waren, bemerkten wir, dass wir den Stadtplan an der Kasse liegengelassen hatten. Aber der Weg zurück war bei der Hitze viel zu weit. Also liefen wir, so gut uns unser Gedächtnis führte, wieder Richtung Unterkunft, denn die Erfahrung „Podgorica ohne Stadtplan und ohne Kenntnisse der montenegrinischen Sprache“ hatten wir am Vortag schon gehabt und das hatte uns eindeutig schon gereicht. Außerdem war es sowieso an der Zeit, sich auf den Heimweg zu machen, denn wir wollten uns noch im Supermarkt mit genügend Lebensmitteln für die nächsten Stunden eindecken. Also schlenderten wir mit einem Eis in der Hand gemütlich zurück zur Unterkunft, und kauften literweise Wasser und viel, viel Essen für die bevorstehende, ewige Zugfahrt.

Nun stand uns aber ein kleines Problem im Weg. Da wir weder beim Check-in, noch beim Check-out die Kosten für die Übernachtung bezahlt hatten und auch keine Zahlungsbestätigung im Voraus erhalten hatten wunderten wir uns ein wenig über das eventuell kostenlose Apartment und wollten uns, ganz moralisch, vergewissern, ob eine Vor-Ort-Bezahlung nicht mehr notwendig ist. Leider verstand die Verwalterin kein Wort Englisch, und auch die Angestellte, welche sie extra anrief, wusste nicht, was wir von ihr wollten. Schließlich konnte deren Tochter uns weiterhelfen und das Problem klären, aber wir hatten dadurch viel Zeit verloren und beschlossen, ein Taxi zum Bahnhof zu nehmen (auch weil wir nicht genau wussten, wo er lag). Und wieder hatten wir das Problem mit der englischen Sprache, der Taxifahrer verstand nicht, dass wir zum Bahnhof wollten, weil wir einen Zug nehmen mussten. Wiederum wurde jemand angerufen und schließlich und endlich kamen wir am Bahnhof an, wo der Nachtzug nach Belgrad halbwegs pünktlich abfuhr.

Während der Fahrt boten sich uns unglaubliche Aussichten auf Montenegro und wir konnten in aller Ruhe die Schönheit dieses Landes betrachten. Montenegro ist auf jeden Fall eine Reise wert, denn die Natur ist unglaublich schön und faszinierend, aber wer die Möglichkeit hat, sollte am besten mit dem Auto auf Entdeckungstour gehen, denn so kommt man an wunderbare Plätze. Beispielsweise fährt nur einmal am Tag ein Zug von der Hauptstadt ans sogar recht nahe gelegene Meer und andere Verbindungen sind noch spärlicher zu finden. Und ans Meer wären wir bei diesen Temperaturen wirklich gerne gefahren.

Manch einer mag sich nun vielleicht denken, was stellen die sich denn so an mit der Hitze, aber wir schwören, man konnte wirklich kaum einen Schritt tun, ohne sofort zu schmelzen, und eigentlich haben wir uns auf dieser Reise noch nie wegen der Hitze davon abbringen lassen, das zu tun, worauf wir Lust haben. Am Bahnhof kurz vor der Abreise erfuhren wir sogar, dass diese Woche die heißeste Woche in Montenegro seit ganzen 15 Jahren war und es hatte sogar teilweise 45° C.

Also, wir grüßen euch von unterwegs,

Laura&Emilia


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